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Texte und Kontexte – Theobald Hocks Schönes Blumenfeldt (1601)
Arbeitsgespräch – Universität des Saarlandes, 1. und 2. März 2018
Das literarische Schaffen des 1573 in der Ortschaft Limbach bei Homburg/Saar geborenen und vor 1624 in Böhmen (?) oder im Elsass (?) verstorbenen Dichters Theobald Hock umfasst 92 Gedichte, die im Jahr 1601 in der Sammlung „Schönes Blumenfeldt“ im Druck erschienen sind. Es ist nicht nur die einzige von Hock veröffentlichte Gedichtsammlung, sondern zugleich ein singuläres Zeugnis literarischen Gestaltungswillens in deutscher Sprache im Übergang von Späthumanismus zum Barock, im Spannungsfeld des spätmittelalterlichen Meistersangs, der neulateinischen Dichtung und italienischer Einflüsse.
Seitdem die Literaturgeschichtsschreibung den Dichter und sein Werk in der Folge eines 1845 erschienenen Aufsatzes von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben wiederentdeckt hat, ist seine wechselvolle Lebensgeschichte zwar in großen Zügen erforscht worden, sein Werk hat jedoch im Hinblick auf Einzelinterpretationen und Analysen nur geringe Beachtung gefunden. Vornehmlich wurden seine Gedichte als Dokument einer literarhistorischen Schwellenzeit gewertet, die den prägenden sprach-, stil- und verskünstlerischen Positionen, die Martin Opitz formulierte, voranging und die deshalb an der weiteren Entwicklung der deutschen Lyrik des 17. Jahrhunderts keinen Anteil hatte. Insbesondere sind autopoetische Aussagen im „Schönen Blumenfeldt“ im Hinblick auf Opitz‘ „Buch von der Deutschen Poeterey“ gelesen worden.
Das Arbeitsgespräch wollte vor diesem Hintergrund die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem frühen saarländischen Schriftsteller fördern und zu einer Neubewertung der Werke Theobald Hocks beitragen.
Das Arbeitsgespräch wurde in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Ralf Bogner, Neuere Deutsche Philologie und Literaturwissenschaft der Universität des Saarlandes ausgerichtet.
Veranstaltungsort war das Hotel Leidinger, Mainzer Straße 10, 66111 Saarbrücken.
Referenten und Vortragsthemen
Dr. Stephanie Blum, Saarbrücken
Vom Lieben und Versemachen – Poetologische Abgrenzungen bei Theobald Hock
Professor Dr. Ralf Bogner, Saarbrücken
Die Reflexion des Verhältnisses von Mensch und Tier in der Lyrik Theobald Hocks
Professor Dr. Václav Bok
Ergänzungen zu Theobald Hocks Leben und seinem Bekanntenkreis
Dr. Eckehard Czucka, Osnabrück
„Blumenfeld“ als Literaturmetapher. Beobachtungen zum Aufbau, zu Themen und zur Spannung zwischen Tradition und Innovation
Dr. Hermann Gätje, Saarbrücken
Theobald Hocks „Schönes Blumenfeldt“ – Eine performative Poetik?
Mgr. Anna Kubíková, Budweis
Theobald Hock als rosenbergischer Beamter
Frédérique Renno, Freiburg im Breisgau
Theobald Hocks „Schönes Blumenfeldt“ (1601) im Kontext der zeitgenössischen Liedlyrik
Professor Dr. Sikander Singh, Saarbrücken
Ein unbekanntes Exemplar von Theobald Hocks „Schönem Blumenfeldt“ nebst Erkenntnissen über Druckort und Drucker desselben
Marlen Wagner M. A., Saarbrücken
Theobald Hock: „Schönes Blumenfeldt“ Nr. 27: Metrische Gestaltung, Vanitas-Thematik und Bezüge zum reformatorischen Agitationslied
Die Moderation und Diskussionsleitung wird von Professor Dr. Franz Josef Holznagel, Rostock übernommen.